Wie ist es, als Schuko an deiner ehemaligen Schule durchzustarten, Feyza?

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Seit Oktober 2021 ist Feyza als Schulteamkoordinatorin an der Schule für Chancenwerk e.V. tätig, die sie selbst noch vor ein paar Jahren als Schülerin besucht hat. Damals unterstützte sie als Oberstufenschülerin Kinder der Unterstufe – heute leitet sie als Schulteamkoordinatorin ein Team von insgesamt zehn Personen. Inspiriert und motiviert durch drei ihrer ehemaligen Lehrkräfte, beginnt sie nach ihrem Abitur selbst ein Lehramtsstudium an der Ruhr-Universität Bochum.

Feyza erzählt aus ihrem Alltag als Schulteamkoordination

Warum hast du dich für ein Engagement bei Chancenwerk e.V. entschieden?

Es gab mehrere Gründe, warum ich zu Chancenwerk e.V. wollte. Zum einen war es meine eigene Schule und als Schülerin der Erich Kästner-Schule war Chancenwerk e.V. mir bereits ein Begriff. Zum anderen, hatte ich Vertrauen in die Organisation, da ich als Oberstufenschülerin bereits jüngere Schülerinnen und Schüler unterstützt hatte und das Konzept gut kannte.

Erinnerst du dich noch an deine erste Woche bei Chancenwerk e.V.? Was waren deine Eindrücke?

In der ersten Woche traf ich mich zunächst für ein kurzes Kennenlernen mit der ehemaligen Schulteamkoordination Christina in der Mensa in der Ruhr-Universität Bochum. An meinem ersten Tag ging es dann direkt los. Ich stand ab dem ersten Tag vor den Schülerinnen und Schülern und übernahm die Kurse für die Zentralenabschlussprüfungen. Bei den Kursen für die Zentralenabschlussprüfungen läuft es anders als bei der normalen Lernförderung. Bei Chancenwerk e.V. konnte ich direkt unterrichten, das war für mich eine große Sache. Christina war als Ansprechperson aber die ganze Zeit vor Ort. Während der Kurse haben Herr Rehne und Frau Kappelhoff, die zwei Lehrkräfte, die als Ansprechpersonen für Chancenwerk e.V. an der Schule tätig sind, uns besucht. Herr Rehne war mein Mathelehrer, deshalb kannte ich ihn schon. Die Schülerinnen und Schüler kannte ich teilweise auch schon, deshalb habe ich mich die ganze Zeit wie zu Hause gefühlt.

Du begleitest Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg. Welche Personen haben dich auf deinem eigenen Bildungsweg begleitet?

Definitiv meine Lehrkräfte. Ich hatte drei “Favoritlehrer” wegen derer ich Lehramt studiere. Sie waren alle noch jung und begeistert von ihrem Beruf und da dachte ich mir: „Das schaffe ich auch!“. Diese Lehrer sind noch bis heute meine größten Unterstützter. 

Gibt es etwas, dass du den Kindern und Jugendlichen mit auf ihrem Bildungsweg geben möchtest?

Ich erzähle den Schülerinnen und Schülern immer von meiner Schulzeit. In der Unterstufe war ich keine gute Schülerin, weil ich keine Lust am Lernen hatte. Ich wollte nicht mal Abi machen. Als ich in die Oberstufe kam, haben mich meine Lehrerinnen und Lehrer extrem beeinflusst. Ich erkläre den Kindern  dann immer, dass ich es nachvollziehen kann, wenn man auch mal keinen Bock auf Unterricht oder Schule hat, aber dass es sich in der Oberstufe ändern wird. Irgendwann wird es „Klick“ machen. Dass sie im Nachhinein merken werden, dass sie etwas machen müssen, um in ihrer Zukunft etwas zu erreichen. Gerade als Schuko und Leko sollten wir den Kindern und Jugendlichen nicht das Bild vermitteln, perfekt zu sein.

"Der Einstieg in mein späteres Berufsleben wird mir dadurch so viel leichter fallen. Ich finde, Chancenwerk e.V. ist das perfekte Ehrenamt für Studierende."

Was hat dich überrascht, als du damals als Schulteamkoordination (Schuko) bei uns gestartet bist?

Die Kinder zeigen viel Respekt. Ich habe auch das Handy mit den Telefonnummern ihren Eltern, vielleicht liegt es auch daran (lacht). Das ist die Superkraft als Schuko.

Was gefällt dir besonders gut an der Tätigkeit als Schuko?

An der Schukotätigkeit fasziniert mich, dass ich mit allen Schülerinnen und Schülern Kontakt habe. An der Schule haben wir sieben Räume mit jeweils sieben Lekos, mit denen wir unsere Lernförderung umsetzen. Insgesamt sind wir ein Team von zehn Personen. Ich laufe während der Lernförderung immer durch die Räume und rede mit den Kindern und Jugendlichen. Es gibt Sachen, die sie nicht mit ihren Eltern oder ihren Lehrkräften besprechen können oder wollen. Dann sind wir Ansprechpersonen und stehen quasi in der Mitte und werden zu Vertrauenspersonen. Wir sind Vorbilder und können ihnen gute Ideen und Tipps geben.

Welche Eigenschaft(en) kannst du besonders gut bei Chancenwerk e.V. einbringen?

Offenheit und Lust am Lernen. Außerdem sage ich niemals: „Du bist jünger, von dir kann ich nichts lernen!“. Ich feiere das immer, wenn zum Beispiel eine Schülerin sich stark für eine Sache begeistert und mir dann auch noch etwas erklären kann, wo ich keine Expertin bin.

Was für einen Einfluss hat deine Arbeit bei Chancenwerk und die Erfahrungen, die du sammelst, auf dein Studium oder dein späteres (Berufs-)Leben?

Chancenwerk e.V. hat einen großen Einfluss auf mein Studium. Ich kann sagen, dass ich schon viel Erfahrung im Schulalltag gesammelt habe und weiß, wie ich mit Schülerinnen und Schülern umzugehen habe. Das ist mir so wichtig. Der Einstieg in mein späteres Berufsleben wird mir dadurch so viel leichter fallen. Ich finde, Chancenwerk e.V. ist das perfekte Ehrenamt für Studierende.

Beschreibe Chancenwerk e.V. in drei Worten.

Das ist ganz schön schwierig. Ich probiere es mal als Metapher zu erklären: Chancenwerk e.V. ist für mich ein Garten, also die Erde, der Boden und die Schülerinnen und Schüler wachsen als Blumen daraus. Aber auch wir Schukos und Lekos wachsen auf diesem Boden und bereiten uns so auf unser späteres Berufsleben vor. Wenn ich es also in drei Worten sagen müsste, ist Chancenwerk e.V. ein „Garten für Blumen“.

Feyza gemeinsam mit den Lehrkräften Tim Rehne und Sarah Kappelhoff