Seit Mai 2018 pilotiert Chancenwerk als Partner von zwei Berliner Schulen und einer weiteren Schule in Freising das neue Kooperationsmodell: Ziel des Modells ist, eine noch engere und effizientere Zusammenarbeit zwischen Chancenwerk und den Schulen, um schneller und besser mehr Kinder unterstützen zu können. Die Aufgaben der Mitarbeitenden des Chancenwerks sollen teils auf die Ressourcen der Schulen umverteilt werden, um Synergien zu einer noch besseren Vernetzung, Förderung, Partizipation und Motivation der Kinder und Jugendlichen innerhalb der Lernkaskade zu schaffen. Im Rahmen der Arbeit sind bereits Arbeitsgemeinschaften und Workshops über die Lernförderung hinaus entstanden.
Das neue Kooperationsmodell stärkt die Zusammenarbeit zwischen Chancenwerk und den Schulen.

Konkret bedeutet das: Das Lehrpersonal und die Schülerschaft werden in die Organisation und Koordination der Lernhilfe und die Generierung neuer Ideen eingebunden. Einzelne Funktionen der Chancenwerk-Mitarbeitenden werden durch die vorhandenen Ressourcen an einer Schule ersetzt. Das können Schülerinnen und Schüler, Abiturientinnen und Abiturienten oder auch einzelne Lehrkräfte sein, die in die Funktion eines Mitarbeiters von Chancenwerk schlüpfen. Die Kinder und Jugendlichen sowie die Lehrpersonen werden durch das Kooperationsmodell auf eine neue Weise in das Programm mit einbezogen. Gemeinschaftlich schaffen sie die für die Schule passenden Ansätze neben der klassischen Ausgestaltung der Lernkaskade. Geplant ist die Anwendung des Kooperationsmodells an 23 Schulen in einer Pilotierungsphase von drei Jahren. An der Willy-Brandt-Oberschule und dem Bertha-von-Suttner Gymnasium in Berlin sowie am Josef-Hofmiller-Gymnasium in Freising testet der Verein mit einem eigens zusammengestellten Team das neue Modell. Die Finanzierung übernimmt der langjährige Förderpartner aqtivator gGmbH, der Chancenwerk insbesondere bei der Skalierung unterstützt. Das Beispiel Willy-Brandt-Oberschule Berlin An der Willy-Brandt-Oberschule ist neben der Lernkaskade in Zusammenarbeit zwischen Schule und Chancenwerk eine Arbeitsgemeinschaft entstanden. In dieser AG als „Chancenraum“ stehen den Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen nach dem Prinzip von- und miteinander lernen verschiedene Themenräume zur Auswahl. Dadurch erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, in der Schule mitzugestalten und aktiv zu werden. Die Schülerinnen und Schüler haben bspw. eigenständige Ansätze entwickelt, die Bekanntheit von Chancenwerk an ihrer Schule zu erhöhen. Infostände und ein Berufs- und Persönlichkeitstraining wurden organisiert, Sprachbegleitung betrieben, Rundgänge durchgeführt – viele Aufgaben, die sonst in den Händen der Mitarbeitenden des Chancenwerks lagen. Durch die Partizipation der Kinder und Jugendlichen sind zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer auf Chancenwerk aufmerksam geworden und unterstützen seitdem ebenfalls die AG in ihrer Arbeit. Gemeinsam treiben sie die Entwicklung der Schule voran.