Das Chancenwerk-Team und die Integrierte Gesamtschule Ludwigshafen Gartenstadt hatten vor kurzem einen spannenden Gast zu Besuch: Graciela Bruch, Vorstandsvorsitzende der Globus-Stiftung, machte sich vor Ort ein Bild von der Lernförderung des gemeinnützigen Vereins Chancenwerk e.V. Gemeinsam mit ihrem Mann finanziert sie unter anderem das Lernkaskadenmodell an dieser Schule. Der Besuch hat eindrucksvoll gezeigt, dass es wirklich viel zu tun gibt und die Kinder und Jugendlichen gerne in die Lernförderung kommen.
Schülerinnen und Schüler der Ludwigshafener IGS Gartenstadt mit Graciela Bruch.

Am Nachmittag herrscht an der Ludwigshafener Gesamtschule reger Betrieb. Die Schüler sind aufgeregt, auf die Frau zu treffen, die es Johanna, Maria-Eleni und vielen weiteren Kindern ermöglicht, an zwei Tagen pro Woche in die Lernförderung des Chancenwerks zu kommen. Hier haben sie die Möglichkeit, sich gegenseitig beim Lernen zu unterstützen und die eigene Schulnote zu verbessern. Die Schüler der höheren Jahrgänge erhalten kostenlose Nachhilfe durch Studierende und als Gegenleistung helfen sie den jüngeren Mitschülern bei ihren schulischen Aufgaben. So funktioniert die Lernkaskade von Chancenwerk. Austausch zwischen Stifterin, Schulvertretern und den Mitarbeitern des Chancenwerks 13.30 Uhr. In einer gemeinsamen Gesprächsrunde kommen Jens Pellkofer, Schulleiter der Gesamtschule, Stefanie Erich, didaktische Leiterin des Oberstufenteams, Murat Vural, der geschäftsführende Vorsitzende von Chancenwerk, Petra Fischer-Wolfert, didaktische Koordinatorin der Schule und Jeannette Rau, Pädagogische Koordinatorin von Chancenwerk, zusammen. Es wird über Herausforderungen, Wünsche und Beweggründe gesprochen: „Ich habe das Gefühl, hier passiert auch wirklich etwas mit den Schülern. Das Konzept ist einfach gut“, fasst Graciela Bruch ihre Motivation für die Unterstützung zusammen. Seit April 2017 finanziert die Globus-Stiftung die Initiative an der Schule.

Graciela Bruch erhält von den Kindern und Jugendlichen ein persönliches Dankeschön.

Positive Entwicklung der Lernkaskade an der Schule Insgesamt etwa 75 Schüler nehmen dienstags und freitags die Lernförderung in den Klassenräumen an ihrer Schule wahr. „Die Schüler kennen sich hier aus und bewegen sich in einer vertrauten Umgebung. Zudem können sich auch solche Familien die Nachhilfe leisten, die ein etwas geringeres Einkommen haben“, erklärt Lehrerin Stefanie Erich. „Es macht mich einfach stolz, dass es funktioniert“, sagt sie mit glänzenden Augen. Sie holte die Initiative an die Schule und freut sich insbesondere darüber, dass auch viele Abiturienten das Programm unterstützen. Auch die Mitarbeiter des Chancenwerks sind begeistert: „Wenn ich die Schüler sehe, dann erkenne ich, wie großartig es ist, was ich tue“, berichtet Jeannette Rau, Pädagogische Koordinatorin im Chancenwerk.

Lernförderung erleben 14.00 Uhr. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg in die Lernförderung. In kleinen Gruppen sitzen die Kinder und Jugendlichen zusammen und pauken Mathe, Deutsch und Englisch. Sie bereiten sich auf kommende Klassenarbeiten vor oder gehen gemeinsam die Hausaufgaben durch. Graciela Bruch trifft auf Eleni, Kevin, Maria-Eleni und Johanna aus der 6. und 11. Klasse. Im Namen aller Schüler überreichen sie ihr ein persönliches Geschenk. Eigens haben sie kleine Cent-Beträge in der Lernförderung gesammelt, um von dem zusammen getrommelten Geld einen kleinen Blumenstrauß für die Stiftungsvertreterin zu besorgen. Außerdem haben sie ihr eine Schultüte gebastelt. Graciela Bruch ist sichtlich berührt als sie von dem Aufwand der Schüler erfährt. Schüler berichten von ihren Erfahrungen Die vier Kinder erzählen von ihren Erfahrungen im Chancenwerk. Johanna hat sich gleich in zwei Fächern verbessert, in Deutsch und in Mathematik. „Weil Kevin sich sehr viel Zeit für mich nimmt und es mir nach und nach in Ruhe erklärt“, antwortet sie auf die Frage, warum es in der Lernstätte am Nachmittag besser klappt als im regulären Schulunterricht. Kevin besucht die 11. Klasse der Schule und unterstützt ehrenamtlich seine jüngeren Mitschüler.

Schülerin Maria-Eleni erzählt von ihren Erfahrungen.

Maria-Eleni besucht die 6. Klasse und kommt vor allen Dingen in die Lernförderung, um sich in Mathematik zu verbessern: „Von einer drei habe ich es auf eine eins geschafft“, erzählt sie stolz. Für ihr vorbildhaftes Verhalten während der Lernförderung hat sie einen grünen Brief erhalten. „Grüne Briefe stellen bei uns das Gegenstück zu den blauen Briefen dar. Es ist eine Art Feedback an die Eltern über die positive Leistung ihrer Kinder und zeitgleich eine positiver Verstärker für die Schüler in der Lernförderung, dadurch dass wir ihnen Lob aussprechen“, erklärt Simon Hager, Mitglied des studentischen Teams. Der Student der Sozialwissenschaften absolvierte im Jahr 2013 sein Abitur an der Gesamtschule. Über einen Lehrerkontakt an der Schule kam er in das Programm. Diese Beispiele zeigen, dass von der Schulleitung, über das Kollegium und die Schüler bis hin zum studentischen Team, jeder seinen Teil dazu beiträgt, dass sich die Lernförderung an der Schule weiter etabliert. 15.30 Uhr. Ende der Lernförderung. Die Kinder haben sich sehr über ihren Besuch gefreut und verabschieden sich mit einem lautstarken „Tschüs“. „Ich bin begeistert“, gibt Graciela Bruch an das Team Chancenwerk zurück bevor sie mit Blumenstrauß und Schultüte in der Hand in ihr Auto steigt und die Heimreise antritt. Ein gelungener Nachmittag für alle Beteiligten.