RAG-Stiftung

Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung

Durch das Ende des Steinkohlenbergbaus sind viele Bildungs- und Ausbildungschancen weggefallen, die auch chancenbenachteiligten Kindern und Jugendlichen Perspektiven geboten haben. Die RAG-Stiftung sieht sich in der Verantwortung, diesen Wegfall zumindest teilweise zu kompensieren. Hierfür fördert sie Projekte entlang der gesamten Bildungskette.

Bereits seit 2017 unterstützt die RAG-Stiftung die Projekte des Chancenwerk e. V. Mit insgesamt rund 2.000 erreichten Schüler*innen an fast 30 Schulen im Ruhrgebiet und im Saarland gehört die Arbeit des Chancenwerk e. V. zu den größten Schulprojekten im Förderportfolio.

Die RAG-Stiftung fördert dabei insbesondere das Lernkaskaden-Programm, bei dem ältere Schüler*innen jüngeren Schüler*innen Nachhilfe geben und hierfür selbst Unterstützung in einem Wunschfach von Studierenden aus der Region erhalten. Ein weiterer Förderfokus liegt auf dem cosinus-Programm, bei dem Basiskompetenzen von Schüler*innen der fünften und sechsten Klasse verbessert und Wissenslücken geschlossen werden, sodass die Kinder wieder eigenständig Anschluss an den Unterricht finden können.

„Unser Ziel ist es, die Potenziale von chancenbenachteiligten Schülerinnen und Schülern zu erkennen, Brüche bei ihren Bildungsübergängen zu vermeiden und ihnen das Rüstzeug für ein erfolgreiches selbstbestimmtes Leben zu vermitteln. Mit den Chancenwerk-Projekten gelingt die Förderung bereits zu Beginn der weiterführenden Schule und setzt damit auch bei den so wichtigen Bildungsübergängen an“, betont Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung.

Bereits während der ersten Corona-bedingten Schulschließungen reagierte Chancenwerk schnell und stellte seine Arbeit auf die neuen Lernumstände der Kinder um. Mit cosinus@home brachte der Verein die personalisierten Lernhefte den Kindern direkt nach Hause und schaffte es zudem, den Kontakt zu den Eltern herzustellen und aufrechtzuerhalten. Mittlerweile hat sich das Projekt dahin entwickelt, dass die digitale Bearbeitung der Lernhefte fest zum Programm von Chancenwerk gehört und die Präsenz-Angebote hervorragend ergänzt.

Die schnelle Versorgung mit den Materialien und das Aufrechterhalten des Kontakts hat den Kindern während der Pandemie ein Stück Sicherheit vermittelt, ein Aspekt, der besonders für chancenbenachteiligte Schüler*innen wichtig ist.

Bärbel Bergerhoff-Wodopia unterstreicht: „Die Corona-Pandemie hat den Bildungsbereich noch einmal vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. Gerade die von uns fokussierte Zielgruppe chancenbenachteiligter Kinder und Jugendlicher leidet unter der Situation. Während Schülerinnen und Schüler aus bildungsnahen Familien auch beim Homeschooling gefördert werden und den von der Schule zur Verfügung gestellten Stoff mit Hilfe hochwertiger digitaler Ausstattung weiter erfolgreich bearbeiten können, kehren chancenbenachteilige Kinder und Jugendliche im Verhältnis dazu mit erheblichen Wissenslücken zurück in den Unterricht. Uns ist es deshalb wichtig, mit der Unterstützung von Partnern wie dem Chancenwerk e. V., dafür zu sorgen, dass die soziale Herkunft künftig weniger stark über den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen entscheidet. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, Freude am Lernen zu vermitteln und die individuellen Erfolge sichtbar zu machen.“

Über die RAG-Stiftung:

Die privatrechtliche RAG-Stiftung wurde 2007 gegründet. Seit Anfang 2019 übernimmt sie die Finanzierung der sogenannten Ewigkeitsaufgaben des deutschen Steinkohlenbergbaus an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren. Mit zahlreichen Projekten in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur setzt die Stiftung zudem positive Signale in den ehemaligen Bergbauregionen.