Dienstagnachmittag, kurz vor 14:00 Uhr. Es klingelt in der Chancenschule. Die ersten Schülerinnen und Schüler stehen mit ihren schweren Schulranzen auf dem Rücken in der Tür. Jacken aufhängen, Plätze suchen, Lerntagebuch herausholen – routiniert machen die Kinder alles fertig, um schnell loszulegen. Die Chancenschule bietet einen schulunabhängigen Lernraum, in dem Schülerinnen und Schüler ab dem Grundschulalter in Kleingruppen Hilfe auf Augenhöhe bei ihren schulischen Aufgaben erhalten.
Die Kinder bedanken sich für das wöchentliche Obst mit einem selbstgemalten Bild.

Dienstagnachmittag, kurz vor 14:00 Uhr. Es klingelt in der Chancenschule. Die ersten Schülerinnen und Schüler stehen mit ihren schweren Schulranzen auf dem Rücken in der Tür. Jacken aufhängen, Plätze suchen, Lerntagebuch herausholen – routiniert machen die Kinder alles fertig, um schnell loszulegen. Die Chancenschule bietet einen schulunabhängigen Lernraum, in dem Schülerinnen und Schüler ab dem Grundschulalter in Kleingruppen Hilfe auf Augenhöhe bei ihren schulischen Aufgaben erhalten.

Und dann ist da noch Vivian Mommert: Als Schulkoordinatorin bewahrt die Studentin den Überblick während der Lernförderung: „Es macht mir einfach Spaß, mit den Kids zu arbeiten und vor allem zu sehen, dass die Kinder gerne herkommen, Spaß am Lernen entwickeln und Fortschritte machen.“ Sie führt die Anwesenheitsliste, kontrolliert, ob alle da sind und koordiniert, wer heute sein Wissen und seine Zeit an die Jüngeren weitergibt. Kleine Fähnchen auf den Tischen mit dem Namen der jeweiligen Lernkoordinatorin oder des jeweiligen Lernkoordinators zeigen an, wer wo sitzt. Nach kurzer Zeit verteilt sie auf jedem Tisch kleine Schalen mit Obst: Mandarinen, Äpfel, Bananen. Die Kinder kennen das schon: „Was gibt’s denn heute für Obst?“, Farah guckt kurz von ihren Aufgaben auf, greift in die Schüssel und führt ihre kleine Hand mit einer Mandarine zum Mund. „Apfel und Mango mag ich am liebsten“, sagt die Drittklässlerin lächelnd, die nun seit drei Monaten zur Chancenschule kommt. „Das ist total super mit dem Obst“, findet auch Vivian, „die Kinder kommen teilweise direkt von der Schule, da ist das Obst als kleine, aber gesunde Snackpause genau das Richtige.”

Schalen mit dem Obst aus dem Bioladen Löwenzahn.

Das Obst in den kleinen Schüsseln kommt aus dem Bioladen Löwenzahn in Castrop-Rauxel. Inhaber Ludger Vollmer hat sichtlich Spaß, die Tüte für die Chancenschule zu packen, als wir am Morgen zum Abholen vorbei kommen. „Nehmt auch noch die Kiste Bananen da vorne mit“, mit diesem Satz stockt Vollmer unsere Obsttüte kurzerhand auf. Bananen und Äpfel gibt es eigentlich immer, aber auch Mango, Ananas oder Möhren sind manchmal dabei. „So werden sie beim Lernen an gesundes Essen herangeführt, ganz nebenbei. Das ist doch toll“, dem Inhaber geht es vor allem darum zu wissen, dass seine Obstspende ankommt, aber auch um Nachbarschaftspflege. Denn der Bioladen sitzt sozusagen nebenan, nur ein Katzensprung von der Chancenschule entfernt. Vollmer unterstützt die Chancenschule jetzt schon seit Anfang 2018 wöchentlich mit einer Obsttüte. Die Lernförderung neigt sich derweil dem Ende, auch die Schüsseln mit dem Obst sind schon fast alle leer. „Wer will noch ein Stückchen Banane?“, Vivian geht durch den Raum und zwei, drei kleine Hände greifen schließlich noch einmal zu, solange bis alles aufgegessen ist. Dann packen die Schülerinnen und Schüler ein, nehmen ihre Jacken und Schulranzen. Sie verabschieden sich, bis es dann beim nächsten Mal in der Chancenschule wieder heißt: „Was gibt’s denn heute für Obst?“